Als ich zum ersten Mal im Juni 2011 zur Casa Dom Inacio de Loyola in Brasilien kam, hatte ich mehr als vier Jahre fast gar nicht mehr geschlafen. Meine Restless Legs ließen mich jede Nacht zucken bis zum Anschlag. Herzrasen und Atemnot inklusive. Geerbt, dachte ich, nix zu machen.
In Deutschland verschrieben mir die Ärzte zuerst Schlaftabletten. Nach Abhängigkeit und Entwöhnung, Versuche mit Antidepressiva, schließlich ein Mittel für Schizophrenie. Damit schlief ich dann zwar zwei Stunden pro Nacht. Aber dafür zuckte mein Körper vorher stundenlang bis zum Anschlag. Also setzte ich das alles todesmutig ab und flog nach Abadiania.
Bei meinem ersten Besuch gab es nur in der allerersten Nacht Schlaf. Und doch konnte ich wahrnehmen, dass etwas mit mir geschah. Vor allem haute mich diese totale Liebe um, die mich in der Casa immer wieder einfing.
Jetzt, sieben Jahre später, in denen ich insgesamt fast elf Monate in fünf Aufenthalten verbrachte, bin ich vollkommen gesund. Und nicht nur das. Ich bin eine glückliche Frau, lebe in wunderbarem inneren Frieden. Kann die Menschen in Liebe anschauen. Die ganze Welt scheint sich verändert zu haben. Da ist niemand mehr, der irgendwelche alten Verletzungen triggert. Seit mehr als einem Jahr stehe ich morgens singend auf und freue mich auf den Tag.
Das ist nicht nur körperliche Heilung, sondern so viel mehr.
Manchmal laufen mir Tränen des Glücks und der Dankbarkeit über die Wangen.