Einfluss nehmen – beeinflusst werden

Beeinflussung. Einfluss nehmen. Beeinflusst werden. Sich gegenseitig beeinflussen. Einflussreich. Im Fluss sein.

Die Weisheit der Sprache…
Beeinflussung

Mit einer Beeinflussung wird versucht, jemand anderen mit in den eigenen Fluss zu nehmen. Ihn von der eigenen Meinung zu überzeugen, sodass beide gemeinsam in derselben Richtung im selben Fluss schwimmen. Indem wir Einfluss nehmen, lassen wir unsere Ideen in den anderen einfließen. In der Hoffnung, gemeinsam in Fluss zu kommen und in dieselbe Richtung zu schwimmen. Der Spruch „im selben Boot sitzen“ passt dazu.

Einflussreich

Wer in der Lage ist, viele mit in den eigenen Fluss, ins eigene Boot zu bringen, ist einflussreich. Wem es gelingt, viele von den eigenen Ideen zu überzeugen hat somit reichlich Einfluss. Je mehr Menschen sich für seine Ideen begeistern, umso mehr Menschen befinden sich mit ihm in seinem Fluss.

Nicht im Fluss sein

Falls wir nicht miteinander in Fluss kommen, kann dies den Eindruck erwecken, dass der andere gegen den Strom schwimmt, bzw. sich gegen den Fluss stemmt und damit einen Widerstand bildet. Wer gegen den Strom schwimmt, erfährt dann häufig auch Ablehnung. Da er sich nicht davon überzeugen lässt, in dieselbe Richtung zu schwimmen, die man selbst für richtig hält.

Fremdeinflüsse

Ich stelle mir vor, ich befinde mich in meiner Welt. Ganz ohne Fremdeinflüsse. Und dann fließt von Außen etwas fremdes in meine Welt hinein. Zuvor befand ich mich alleine in meinem Fluss und jetzt fließt etwas in mich hinein, das ich nicht bin. Das kann ich mir am besten vorstellen, wenn ich an einen Fluss denke, in den etwas eingeleitet wird. Je nachdem, was dort hineingelangt, kann der Fluss schmutziger werden oder auch klarer. Wenn sich der Fluss in einem sehr reinen Zustand befindet, wird ihm auch ein bisschen Schmutzwasser nichts ausmachen. Ist der Fluss allerdings schon etwas unreiner, so wird hinzufließendes Schmutzwasser nicht so leicht auszugleichen sein.

Beeinflusst werden

Je schlechter meine persönliche Verfassung ist, umso mehr wirkt sich der Einfluss eines anderen auf mich aus. Befinde ich mich in einer guten Verfassung, so wird mir der Einfluss anderer nicht viel ausmachen. Befinde ich mich aber in einer schlechten Verfassung, so kann mich der Einfluss eines anderen noch mehr aus dem Gleichgewicht bringen. Ein positiver aufbauender Einfluss kann mich stärken, ein belastender Einfluss kann mich schwächen.

Es ist nicht möglich, sich vom Einfluss der Außenwelt völlig abzugrenzen. Das geht auch in der Natur nicht. Alles beeinflusst alles. Die Beschaffenheit der Luft beeinflusst alles Leben. In klarer sauberer Luft fühlen wir uns wohler, als in belasteter Luft. Ein gesundes Lebewesen wird belastete Luft besser verkraften, als ein krankes Lebewesen.

Einfluss nehmen

Wir alle nehmen Einfluss mit unserem Denken und mit unserem Fühlen. Wir entscheiden, was wir in diese Welt einfließen lassen. Mit liebevollen Gedanken und liebevollen Gefühlen nehmen wir einen positiven Einfluss auf diese Welt. Mit Wut, Hass, Neid, Missgunst nehmen wir einen schlechten Einfluss auf die Welt.
Je klarer und reiner wir im Innen sind, umso klarer und reiner unser Einfluss auf die Welt.

Wir beeinflussen unsere Umgebung und unsere Umgebung beeinflusst uns. Daher ist es wichtig, sorgsam auszuwählen, mit wem oder mit was wir uns umgeben. Der Ort an dem wir leben, nimmt Einfluss auf unser Leben. Auch die Menschen, mit denen wir uns umgeben, beeinflussen unser Leben. Menschen, die uns wohlgesonnen sind, beeinflussen uns positiv. Menschen, die uns ablehnen, beeinflussen uns negativ. Je stabiler, klarer reiner wir im Innen sind, umso weniger schadet uns das, was einfließt. Je kraftvoller und lebensbejahender wir selbst sind umso mehr beeinflussen wir positiv die Menschen, mit denen wir zusammen leben.

Sinnvoll ist es, von Zeit zu Zeit zu prüfen, ob das, was von Außen in uns einfließt, noch gut für uns ist.

Und manchmal ist es notwendig (eine Not wird gewendet – die Not wandelt sich), sich von einem Einfluss zu lösen um wieder in Fluss zu kommen.

Im Fluss sein

Von „im Fluss sein“ sprechen wir, wenn alles im Leben glatt läuft. Wenn es keine Widerstände gibt, die sich einem in den Weg stellen. Wenn das Leben uns bei allem was wir tun unterstützt. Plötzlich gehen Türen auf und eins fügt sich zum anderen. Wir brauchen nichts weiter zu tun, als uns im und mit dem Fluss treiben zu lassen.

Wann sind wir im Fluss?

Wenn wir auf unsere innere Stimme hören. Wenn wir den inneren Impulsen folgen. Manche sagen, wenn wir auf unser Bauchgefühl hören. Es scheint eine innere Instanz zu geben, die genau weiß, was für uns richtig und was falsch ist. Indem wir uns unserem inneren Fluss übergeben, gleiten wir ohne Widerstand durch das Leben und erhalten genau das, was uns glücklich und fröhlich stimmt. Wer sich diesen Impulsen entgegensetzt und lieber auf sein Ego hört, für den mag das Leben schwierig erscheinen. Nichts gelingt. Obwohl man doch alles tut. Tut man wirklich alles? Oder sind es die eigenen Erwartungen, die egoistischen Wünsche, die negativen Gedanken und Gefühle und Begierden die wichtiger genommen werden, als die innere Stimme?

Wenn wir im Fluss mit unserem Leben sind, auf unsere innere Stimme hören und Wege gehen, von denen wir nicht wissen, wo sie hinführen, im Vertrauen auf die eigene innen wohnende Weisheit, werden wir uns fließend und lebendig durchs Leben bewegen. Und ein Fluss an positiven Energien wird in uns strömen und mit Lebensfreude erfüllen.

Bild: Traudl Betz

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